Pressemitteilung: GDBA – GENOSSENSCHAFTSTAG – Deutliche Forderungen der Künstlergewerkschaft
Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger in einer Pressemitteilung zum Verlauf des Genossenschaftstages 2017 Teil 2:
GDBA-GENOSSENSCHAFTSTAG
Deutliche Forderungen der Künstlergewerkschaft:
Die Berufssituation Theaterschaffender muss verbessert werden!Die Delegierten des Genossenschaftstages der GDBA in Dortmund haben zentrale Forderungen beschlossen, die in den vergangenen beiden Tagen im Mittelpunkt der Beratungen standen:
Vielfalt, so die GDBA, ist eine Grundbedingung von Kunst. Diversität muss bedeuten, dass alle Theaterschaffenden gleiche Chancen auf Zugang zu Beschäftigung erhalten.
Frauen brauchen echte Lohngerechtigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf an Theatern muss wesentlich verbessert werden.
Bei Intendantenwechseln darf es zukünftig nicht zu Massenentlassungen kommen – die Potenziale bestehender Ensembles sollen von neu ins Amt kommenden Theaterleiterinnen und Theaterleitern zunächst überprüft werden.
Der seit Jahrzehnten zu beobachtende Stellenabbau an Theatern muss gestoppt werden. Von der Politik verlangen die Delegierten ein deutliches Zeichen der Solidarität mit Kultureinrichtungen.
Angesichts der sich weiter öffnenden Gehaltsschere zwischen den Berufsgruppen fordert die GDBA, dass Solistinnen und Solisten mindestens soviel verdienen wie die Kollektive.
Zur notwendigen Verbesserung der Arbeitssituation von Theaterschaffenden gehören auch klarere Arbeitszeitregelungen. Stellenabbau bei gleichzeitiger Zunahme von Spielstätten führt zu Arbeitsverdichtung. Die daraus resultierende Überlastung darf nicht weiter auf dem Rücken der Künstlerinnen und Künstler ausgetragen werden. In diesem Kontext werden auch planbare freie Tage verlangt.
Die GDBA fordert weiterhin einen Nichtverlängerungsschutz für Schwangere, weil die Praxis gezeigt hat, dass viele Theaterverantwortliche auf die besondere Situation von Schwangeren immer noch keine Rücksicht nehmen.
Im Tanzbereich werden seit einiger Zeit eindeutige tarifvertragliche Vorschriften zur Eingruppierung umgangen: Ganze Tanzensembles werden als (niedriger bezahltes) Solopersonal eingestellt – ohne jemals solistisch tätig zu werden. Die GDBA verlangt ein Ende dieser Tarifflucht und setzt sich für tarifkonforme Verträge ein.
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