Lisa Jopt

GDBA fordert spürbare Erhöhung der Mindestgage

Am 9. März beginnen die Manteltarifverhandlungen zwischen der Theatergewerkschaft GDBA und dem Deutschen Bühnenverein. Momentan liegt die Mindestgage für Solo-Künstler:innen und Bühnentechniker:innen bei nur 2.000 Euro pro Monat. Sie wurde seit 2018 nicht erhöht und wird in der Branche schon lange als prekär eingestuft.  

Die GDBA fordert eine Mindestgage zwischen 2.750 Euro und 3.100 Euro je nach Größe der Häuser

Bühnenkünstler:innen haben meist einen Hochschulabschluss, sie arbeiten an Sonn- und Feiertagen, unter der Woche oftmals im zweigeteilten Dienst und häufig länger als andere Berufsgruppen. In der Regel haben sie zeitlich begrenzte Verträge, was die Lebensplanung erschwert. Aktuell liegt die Mindestgage von 2.000 Euro im Vergleich zum öffentlichen Dienst im Bereich der un- und angelernten Küchenhilfen und Boten. 

Zudem hat die Inflation den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht. Im Januar 2022 lag sie bei 4,9%. Die Mieten und Energiekosten steigen rasant an. Der Mindestlohn wird auf 12 Euro ansteigen, 35% mehr als 2018. Eine drastische Erhöhung der Mindestgage ist daher eine längst überfällige Korrektur, die schnellstmöglich umgesetzt werden muss.

Bessere Gagen auch für Gäste 

Die Mindestgage der Gäste muss höher sein, als die Mindestgage der festangestellten Bühnenmitglieder, denn Gäste tragen ein erhöhtes unternehmerisches Risiko und werden nicht durchgehend beschäftigt. Während der Pandemie wurden Gäste häufig, trotz Engagement nicht oder nur unzureichend bezahlt. Außerdem werden sie seit Corona wesentlich weniger engagiert. Die meisten Theaterbetriebe sind auf Gäste angewiesen, besonders wenn Ensemblestellen eingespart werden. Ihre Relevanz und Flexibilität muss sich auch in den Gagen widerspiegeln. Ihr Leben und Arbeiten ist schwierig planbar, zudem fallen sie durch die sozialen Sicherheitsnetze wie etwa die Künstlersozialkasse. 

Anpassung der Mindestgagen an die Lebenshaltungskosten

Die Mindestgage für den Bereich Solo und BT muss jährlich entsprechend der Tariferhöhungen gesteigert werden, wie es für andere Berufsgruppen am Theater und im öffentlichen Dienst längst üblich ist, damit sie nicht hinter dem Mindestlohn und den Gagen anderer Beschäftigten zurückliegt.

Die GDBA fordert die Einführung von Gagenstufen nach Dienstjahren

Erfahrung muss belohnt werden. In allen Theaterbereichen gibt es bei mehr Berufsjahren auch mehr Vergütung nur im Bereich Solo und BT nicht. Auch hier müssen Gagenstufen nach Dienstjahren eingeführt werden, um Gerechtigkeit herzustellen.

Die Rechtsanwältin und freie Dramaturgin Sonja Laaser vertritt die geschäftsführende Präsidentin Lisa Jopt während ihrer Elternzeit in den Tarifverhandlungen. Laaser sitzt im Beirat der Künstlersozialkasse und in der Ethik-Kommission des Dachverbandes Tanz.

Um die Forderungen zu unterstützen, wurde eine Online-Petition auf Open Petition gestartet.

Ab Montag werden auf unserem YouTube-Kanal sowie unseren Social Media-Kanälen Videos zur Kampagne hochgeladen.

Kontakt für Rückfragen:
Miriam Sasserath, Leiterin der Geschäftsstelle, sasserath@buehnengenossenschaft.de,

Tel.: 040 43282440


GDBA demands higher minimum wages

On 9 March, the collective bargaining between the theatre union GDBA and the German Stage Association will begin. Currently, the minimum wage for solo artists and stage technicians is only 2,000 euros per month. It has not been increased since 2018 and has long been considered precarious in the industry.

GDBA demands a minimum wage of between 2,750 and 3,100 euros, depending on the size of the theatre and the qualifications of the employees.

Stage artists usually have a university degree, they work on Sundays and public holidays, during the week they often work two shifts and often longer hours than other professional groups. They usually have temporary contracts, which makes life planning difficult. Currently, the minimum wage of 2,000 euros is below that of unskilled and semi-skilled kitchen helpers and messengers in the public sector.
In addition, inflation has reached its highest level in 30 years. In January 2022, it was 4.9 %. Rents and energy costs are rising rapidly. The minimum wage will rise to 12 euros, 35 % more than in 2018. A drastic increase in the minimum wage is therefore a long overdue correction that must be implemented as soon as possible.

Better fees for guests too

The minimum fee for guests must be higher than the minimum fee for permanent stage members, because guests bear an increased entrepreneurial risk and are not employed continuously. During the pandemic, guests were often not paid at all or only insufficiently, despite their commitment. In addition, they have been engaged much less since Corona. Most theatre companies rely on guests, especially when ensemble positions are cut. Their relevance and flexibility must also be reflected in their fees. Their life and work is difficult to plan, and they also often fall through the social safety nets such as the Künstlersozialkasse.

Adjusting minimum fees to the cost of living

The minimum fee for solo and BT must be increased annually in line with collective agreement increases, as has long been the practice for other professional groups in theatre and the public sector, so that it does not lag behind the minimum wage and the fees of other employees.

GDBA demands the introduction of pay scales according to years of service.
Experience must be rewarded. In all theatre sectors, more years of service also means more pay – only not in the solo and BT sectors. Here, too, pay scales based on years of service must be introduced to ensure fairness.

Sonja Laaser, a lawyer and freelance dramaturg, is representing Executive President Lisa Jopt in the collective bargaining negotiations during her parental leave. Sonja Laaser sits on the advisory board of the Künstlersozialkasse and on the ethics committee of the Dachverband Tanz.

To support the demands, an online petition has been started on Open Petition. Sign and spread our request to lend weight to the demands.

From Monday, we will upload videos on the campaign on our YouTube channel as well as our social media channels. Be excited!
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