Joerg Rowolt

10 Fakten über die aktuelle Nichtverlängerungspraxis

  1. Der Monat Oktober markiert jährlich für viele NV-Bühne-Beschäftigte ein System der unkontrollierten Macht.
  2. Das vorgeschriebene Anhörungsgespräch vor der Aussprache der Nichtverlängerung ist eine Farce, denn die Deutungshoheit über „künstlerische Gründe“ ist einseitig.
  3. Die aktuelle Nichtverlängerungspraxis ist eine Grundlage für Machtmissbrauch.
  4. Besonders die Nichtverlängerungspraxis bei Intendanzwechsel zerstört künstlerisches Wissen, betriebliche Erfahrung und soziale Strukturen im beruflichen und privaten Bereich.
  5. Zu einem zeitgenössischen Kunstverständnis gehören nachhaltige und sozialverträgliche Arbeitsbedingungen für Künstler:innen.
  6. Die Kunstfreiheit wird als Freibrief missbraucht, um Nichtverlängerungen ohne die Angabe von Gründen oder mit Angabe von unüberprüfbaren Gründen auszusprechen.
  7. Sozialer Schutz von Künstler:innen ist der beste Garant für die Kunstfreiheit.
  8. Nicht bloß künstlerische Leiter:innen, vor allem die Künstler:innen und die kreative Belegschaft sind Inhaber:innen der Kunstfreiheit gemäß Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes.
  9. Tarifvertragsparteien und Rechtsträger haben die unbedingte Pflicht, die Würde der NV-Bühne-Beschäftigten zu achten und zu schützen.
  10. Eine Publikumsinitiative, die Nicht-Verlängerung gefordert hätte, um ihr sogenanntes „Abwechslungsbedürfnis“ zu befriedigen, ist nicht bekannt. Bekannt ist: Das Publikum liebt seine Künstler:innen.

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