Ist das Gesetz für Wachstumsbeschleunigung ein Gesetz für Kulturabbau?
Bei Diskussionen Kulturschaffender über die Kulturfinanzierung in Zeiten überschuldeter Kommunen, klammer Bundesländer und Rekordschuldenständen des Bundes fällt häufig die Selbstzerfleischungstendenz der DiskussionsteilnehmerInnen auf.
„Freie“ wollen ihre selbstausbeuterischen Arbeitsbedingungen verbessern, indem sie vorschlagen, dass die Stadttheateretats zu ihren Gunsten gekürzt werden;
Schauspieler schauen neidisch auf die Tarifbedingungen von Orchestermusikern;
die Kulturszene der Kleinstadt schimpft auf die Großstadt;
und, und, und,………………………..
Dabei sitzen alle in einem Boot, wenn die Kultur auf dem Spiel steht. Und das tut sie nach Meinung vieler Experten, denn die Schuldenstände der öffentlichen Haushalte sind exorbitant. Gegen die drohenden Sparwellen (inzwischen als Spar-Tsunami berühmt berüchtigt) waren alle Sparmaßnahmen der Vergangenheit wahrscheinlich Stürme im Wasserglas. Alle werden betroffen sein oder sind es schon.
Die Großen, wie hier das Beispiel Köln zeigt:
„Zwangskomplex Offenbachplatz“ aus der taz
Die Kleineren:
„Wuppertaler Bühnen protestieren gegen Spardiktat“ aus WZ TV
Die freie Szene:
„Das Spiel in den Nischen“ aus der Mitteldeutschen Zeitung
Und das alles, weil in den Köpfen der Sparpolitiker Kultur eine freiwillige Leistung ist, die in Zeiten der knappen Mittel verzichtbar ist:
„Regierungspraesident Buessow fordert harten Sparkurs“ aus Der Westen
Bleibt die Frage, was zu tun ist, wenn man Kultur als Notwendigkeit ansieht und nicht als leicht einzusparenden Etatposten. Der Deutsche Kulturrat fordert in diesem Zusammenhang einen Notfonds, der die allerschlimmsten Kahlschläge überbrücken soll:
Interview mit Olaf Zimmermann (Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats)
Das Kulturmagazin „Aspekte“ bringt heute einen Bericht über die Lage der Kultur. Über Zeiten in denen das Ruhrgebiet europäische Kulturmetropole 2010 ist und gleichzeitig Kultureinsparungsregion. Über Zeiten, da Kultur die Kohle ersetzen soll. Über Zeiten, da der Kultur die Kohle gestrichen wird:
Beitrag: „Für immer verloren“
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